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die Bedeutung des Weges |
Der (Jakobs-)Weg ist ein Symbol für
meinen „Lebensweg“: So wie die Sonne im Osten klein und unscheinbar
aufgeht, in der Mitte des Tages die "Höchstform" erreicht und gegen
Abend im Westen unter den Horizont versinkt: Ich werde klein und
unscheinbar geboren, erreiche die Mitte meines Lebens, meiner
Schaffenskraft, meiner Wichtigkeit in der Gesellschaft und gehe
langsam hinüber ins Alter und schlussendlich hinüber ins Ewige
Leben.
Anselm Grün schreibt: „Weg als Metapher für unser Leben umgreift
alles, was uns begegnet und geschieht, was wir erkunden und
erleiden, was wir entwerfen und erreichen. Etwas bewegt uns. Wir
setzen uns in Bewegung, wir haben Beweggründe und handeln verwegen.
Wir wandeln Wege und deshalb wandeln wir uns. Weggefährten gehen mit
uns. Wegzehrung brauchen wir und Wegweiser. Was wir ausgeschritten
haben, wird uns zur Erfahrung. Wir setzen etwas in Gang, wollen
Fortschritt und Wandel.“ (Anselm Grün: Auf dem Wege. Zu einer
Theologie des Wanderns, Münsterschwarzach 2002, 9. Auflage, Seite 8)
Paulus definiert den Christen als den, der sein ganzes Leben als
Pilgerfahrt gestaltet: "Wir wissen: Wenn unser irdisches Zelt
abgebrochen wird, dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht
von Menschenhand errichtetes ewiges Haus im Himmel. Im gegenwärtigen
Zustand seufzen wir und sehnen uns danach, mit dem himmlischen Haus
überkleidet zu werden. [...]Wir sind also immer zuversichtlich, auch
wenn wir wissen, dass wir fern vom Herrn in der Fremde leben,
solange wir in diesem Leib zu Hause sind; denn als Glaubende gehen
wir unseren Weg, nicht als Schauende. Weil wir aber zuversichtlich
sind, ziehen wir es vor, aus dem Leib auszuwandern und daheim beim
Herrn zu sein. Deswegen suchen wir unsere Ehre darin, ihm zu
gefallen, ob wir daheim oder in der Fremde sind.
(2. Kor 5,1-9). |
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